Memorial International ist die größte und älteste unabhängige Menschenrechtsorganisation Russlands. 1987 entstand eine erste Vorläufergruppe, 1992 wurde Memorial International offiziell gegründet. Einer der Organisatoren und erster Ehrenvorsitzender der Gesellschaft war Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow. 2021 wurde die Organisation durch einen Gerichtsbeschluss liquidiert.
Memorial International hatte zunächst vor allem die Aufarbeitung der massenhaften Verbrechen zum Ziel, die durch totalitäre Regime begangen wurden. Aus dieser Aufarbeitung erwuchs das Gedenken an staatliche Repressionen in der ehemaligen Sowjetunion. Daneben trat die Arbeit zur Verteidigung von Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten. Damit wurde Memorial zu einer international hochgeachteten und bewunderten Nicht-Regierungsorganisation.
Bei der Theodor Heuss Preisverleihung 2022 wird Memorial International vertreten durch Jan Rachinskii (Vorsitzender), Elena Zhemkova (Geschäftsführende Vorständin) und Dr. Irina Scherbakowa (Gründungsmitglied des Vorstands).
Al-Jumhuriya ist eine Initiative, die die Internet-Plattform aljumhuriya.net betreibt. 2012 rief eine Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Syrien und der syrischen Diaspora dieses Online-Forum ins Leben, um unabhängige Berichte aus Syrien zu ermöglichen. Bis heute geht es darum, Themen aufzugreifen, die für Syrien relevant sind. Die Analysen, Berichte und Kommentare auf aljumhuriya.net ermöglichen den offenen Diskurs und sind damit eine Basis für die Demokratie. Seit 2016 ist die Seite auch in englischer Sprache verfügbar. Al-Jumhuriya ist unabhängig von politischen Parteien, Regierungen und Unternehmen.
Bei der Theodor Heuss Preisverleihung 2022 wird Al-Jumhuriya vertreten von Karam Nachar (Herausgeber und Mitbegründer), Yassin Swehat (Chefredakteur und Mitbegründer) und Nisrine Al Zahre (Mitherausgeberin und Mitbegründerin)
NSU Watch ist ein unabhängiges Watchblog, das seit 2013 über den Themenkomplex Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) und über Rechten Terror in Deutschland berichtet. Getragen wird NSU Watch von verschiedenen antifaschistischen und antirassistischen Initiativen und Personen. Im Zentrum steht die kritische Begleitung der Institutionen, die die Mordtaten des NSU aufarbeiten – so wurde etwa über den NSU-Prozess am Oberlandesgericht München in ausführlichen Protokollen berichtet. NSU Watch trägt dazu bei, dass dieses düstere Kapitel der jüngsten deutschen Geschichte nicht einfach vergessen und zu den Akten gelegt wird.
Bei der Theodor Heuss Preisverleihung 2022 wird NSU Watch vertreten durch Ulli Jentsch.
Am 5. September 2020 fand in der Doppelstadt Frankfurt/Oder und Słubice zum ersten Mal ein Christopher Street Day statt. Der Pride machte die LGBTQI*-Bewegung in beiden Städten länderübergreifend sichtbar, der Demonstrationszug führte über die Brücke, die beide Städte verbindet. Damit setzten die Organisator*innen ein buntes Zeichen gegen die wachsende Feindlichkeit, die queeren Menschen entgegenschlägt.
Für die Organisator*innen des Pride sind bei der Theodor Heuss Preisverleihung 2022 stellvertretend Marek Kilon, Mewa Topolska und Ronja Zimmermann anwesend.
Olga Romanowa ist eine russische Journalistin. Nach ihrer Kritik an einem skandalösen Freispruch zugunsten des Sohnes des damaligen russischen Verteidigungsministers wurde Romanowa, die damals eine bedeutende Fernsehmoderatorin war, von ihrem Sender entlassen. Als ihr eigener Mann ins Fadenkreuz der russischen Justiz geriet und in einer sibirischen Strafkolonie inhaftiert wurde, engagierte sich Romanowa für die Rechte von Gefangenen und für eine unabhängige Justiz. Sie ist eine der führenden Persönlichkeiten der Bewegung „„Русь сидящая“ (Rus‘ Sidjaschaja – etwa: Russland hinter Gittern). Nachdem 2017 die Büros der Organisation durchsucht wurden, verließ Romanowa Russland. Sie lebt seither in Berlin und unterstützt die russische Zivilgesellschaft. Aktuell hilft sie ukrainischen Geflüchteten.
"Kampf für Freiheit und Menschenrechte - die Quellen der Demokratie"
Am Vortag der Verleihung des 57. Theododor Heuss Preises, Freitag, 6.5.2022, fand im Stuttgarter Rathaus das traditionelle Kolloquium zum Jahresthema statt. Eine Zusammenfassung der Veranstaltung von Dr. Reni Maltschew finden Sie hier:
Zur Demokratie ermutigen!
Für Demokratie begeistern!
Die unabhängige und überparteiliche Theodor Heuss Stiftung ist für die Durchführung der Veranstaltung »Theodor Heuss Preis« auf Spenden/Zustiftungen angewiesen.
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Die Theodor Heuss Stiftung steht für eine starke Demokratie. Wir wollen Begeisterung für Demokratie wecken, sie fördern und den Rechtsstaat und die Menschenrechte stärken. Mit der jährlichen Theodor Heuss Preisverleihung macht die Stiftung aktives demokratisches Engagement sichtbar und gibt Impulse für Partizipation, Initiative und Engagement in einer europäischen Bürgergesellschaft.
Ermutigen Sie zur Demokratie!
Unser besonderer Dank für die finanzielle Unterstützung unserer Projekte in diesem Jahr gilt dem Land Baden-Württemberg, der Landeshauptstadt Stuttgart, dem Gewinnsparverein der Sparda Bank, der Merck-Finck-Stiftung, Annette und Timo Rögelein, der Solics GmbH, der Stiftung der Volksbank Zuffenhausen eG, der Vector Informatik GmbH.