Preisträger 1995

Hans Koschnik

Jahrzehntelanges politisches Engagement im Dienste der Versöhnung vor allem mit Polen und Israel

Der  31. THEODOR-HEUSS-PREIS wurde unter dem Jahresthema für 1995 „TATEN DER VERSÖHNUNG“ HANS KOSCHNICK zuerkannt für sein jahrzehntelanges politisches Engagement im Dienste der Versöhnung vor allem mit Polen und Israel.

 

In zahlreichen Ämtern und Aufgaben hat HANS KOSCHNICK herausragende Beitrage zu einer neuen Verständigung und schrittweisen Vertrauensbildung und Aussöhnung geleistet. Ohne ihn wäre die INTERNATIONALE JUGENDBEGEGNUNGSSTÄTTE in Auschwitz kaum zustande gekommen, desgleichen die Städtepartnerschaft Bremen-Haifa. Seitdem HANS KOSCHNICK im Sommer 1994 zum EU-Administrator zum Wiederaufbau der im Bürgerkrieg zerstörten Stadt Mostar bestellt wurde, hat er – unter ständiger persönlicher Gefährdung – sein vielseitiges Können und seine Kräfte zum Wiederaufbau der zerstörten Stadt und zur Aussöhnung zwischen verfeindeten ethnischen Gruppen neuerlich unter Beweis gestellt. Mit Mut, geduldiger Vermittlung und persönlicher Integrität leistet er – stellvertretend für uns alle – Taten der Versöhnung und trägt damit entscheidend zur Glaubwürdigkeit seiner europäischen Mission bei.

 

 

Preisträger 1995

Helmuth Rilling

Jahrzehntelanges musikalisches Wirken im Dienste der Versöhnung vor allem in Ländern Osteuropas und in Israel

Der 31. THEODOR-HEUSS-PREIS wurde unter dem Jahresthema für 1995 „TATEN DER VERSÖHNUNG“ HELMUTH RILLING zuerkannt für sein jahrzehntelanges musikalisches Wirken im Dienste der Versöhnung vor allem in Ländern Osteuropas und in Israel.

 

Schon 1976 hat die von ihm geleitete Gächinger Kantorei als erstes deutsches Ensemble zusammen mit dem ISRAEL PHILHARMONIC ORCHESTRA Konzerte in Israel gegeben und seither zahlreiche gemeinsame Tourneen veranstaltet. Bereits in den 80er Jahren bemühte sich HELMUTH RILLING, mit Konzerten und Akademien erste musikalische Brücken in viele Länder Osteuropas zu schlagen. Hunderte von jungen Musikern aus diesen Ländern konnten anschließend an Lehr- und Ausbildungsveranstaltungen vor allem an der INTERNATIONALEN BACHAKADEMIE in Stuttgart teilnehmen.

 

Diese und andere, von HELMUTH RILLlNG durch das Medium Musik und durch Zusammenarbeit und Unterstützung geleisteten Taten der Versöhnung, werden im Sommer 1995 mit der Uraufführung eines von Komponisten aus zwölf Ländern komponierten REQUIEM DER VERSöHNUNG einen neuen Höhepunkt finden. Mit der Zuerkennung des THEODOR-HEUSS-PREISES für 1995 soll die Lebensleistung des Musikers HELMUTH RILLING im Dienste des Friedens und der Aussöhnung öffentliche Anerkennung und Unterstützung finden.

Schüler Helfen Leben

 

Eine THEODOR-HEUSS-MEDAILLE 1995 wurde – unter dem Jahresthema der Stiftung „TATEN DER VERSÖHNUNG“ der bundesweiten Aktion SCHÜLER HELFEN LEBEN zuerkannt für ihren außergewöhnlichen humanitären Einsatz in den Bürgerkriegsregionen im ehemaligen Jugoslawien.

 

Ursprünglich 1992 von Schülervertretungen an Schulen in Bad Kreuznach und Mainz initiiert, später in Landes- und bundesweite Aktionen ausgeweitet, leisten ungezählte Schülerinnen und Schüler seit zwei Jahren neben Sammlungen (eine D-Mark pro Schüler) und Verschickungen von Hilfsgütern, konkrete Aufbauleistungen vor Ort in Flüchtlingslagern in Kroatien, in Schulen und Kindergärten in Bosnien. In Sarajewo ist der Aufbau einer Schule für taubstumme Kinder geplant.

 

Diese Schüleraktion ist ein vorbildliches Beispiel junger Menschen für verantwortungsbewußte Hilfsbereitschaft, Einsatzfreude und Solidarität – also für TATEN DER VERSÖHNUNG – die die Anerkennung, Unterstützung und Ermutigung durch eine THEODOR-HEUSS-MEDAILLE verdienen.

Freiwillige Soziale Dienste Europa

 

Eine THEODOR-HEUSS-MEDAILLE 1995 wurde – unter dem Jahresthema der Stiftung „TATEN DER VERSÖHNUNG“ dem Projekt FREIWILLIGE SOZIALE DIENSTE EUROPA in der INITIATIVE CHRISTEN FÜR EUROPA E. V. mit Sitz in Dresden, Aachen, Berlin und Warschau zuerkannt. Initiiert und geleitet von PATER THEOBALD RIETH SJ leisten junge Erwachsene aller Konfessionen ein freiwilliges soziales Jahr an Brennpunkten sozialer Nöte in Europa.

 

Derzeit arbeiten jährlich etwa 50 Freiwillige für ein Jahr an etwa 40 Einsatzorten in acht europäischen Ländern, z.B. in Krankenhäusern, Altersheimen, in Waisen- und Obdachlosenheimen oder bei der Betreuung ehemaliger KZ-Häftlinge… Besonders bemerkenswert ist ein Projekt in Nordirland, in dem protestantische und katholische junge Iren zusammengeführt, betreut und zu Berufsausbildungskursen nach Deutschland eingeladen werden.

 

Mit diesem Einsatz leistet jeder Freiwillige, der sich zu diesem sozialen Dienst verpflichtet, TATEN DER VERSÖHNUNG, die durch die Zuerkennung einer THEODOR-HEUSS-MEDAILLE anerkannt, unterstützt und ermutigt werden sollen.

Taten der Versöhnung

1995