Der 25. Deutsche Evangelische Kirchentag in München
Entfremdung zwischen Bürgern und ihren Repräsentanten - nicht mit Verwerfungen - sondern durch faire Auseinandersetzungen, Zuhörbereitschaft und gegenseitige Offenheit begegnen
Der 30. THEODOR-HEUSS-PREIS 1994 wurde unter dem Jahresthema »Wege aus der Politikverdrossenheit« dem 25. DEUTSCHEN EVANGELISCHEN KIRCHENTAG IN MÜNCHEN zuerkannt für sein überzeugendes Beispiel, wie wechselseitiger Entfremdung zwischen Bürgern und ihren Repräsentanten – nicht mit Verwerfungen – sondern durch faire Auseinandersetzungen, Zuhörbereitschaft und gegenseitige Offenheit begegnet werden kann.
Dies ist besonders ermutigend im JUGENDFORUM und im Forum »IST DIE POLITIK AM ENDE?« gelungen: Kritische Befragungen traten an die Stelle pauschaler Verdächtigungen. Statt die Schuld an Versäumnissen und Fehlentwicklungen nur den Politikern anzulasten, wurde nachgedacht, in welcher Weise sich auch die Lebensform unserer Gesellschaft im Ganzen und jedes Einzelnen verändern muß. Der Entsolidarisierung in der Gesellschaft wurde die Bereitschaft zu praktizierter Solidarität im Zusammenleben von Deutschen in West und Ost, von Einheimischen und Fremden und nicht zuletzt zwischen Christen und Nichtchristen entgegengesetzt.
Damit haben Veranstalter, Mitwirkende und über 120000, meist jugendliche Teilnehmer, im Sinne der Satzung der THEODOR-HEUSS-STIFTUNG beispielgebendes demokratisches Engagement bewiesen und Wege aus der Politikverdrossenheit aufgezeigt, die mit dem THEODOR-HEUSS-PREIS ausgezeichnet und ermutigt werden sollen.
Hanna-Renate Laurien
Eine THEODOR-HEUSS-MEDAILLE für 1994 wurde unter dem Jahresthema »Wege aus der Politikverdrossenheit« der Präsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses HANNA-RENATE LAURIEN zuerkannt für ihr jahrzehntelanges, beispielgebendes demokratisches Engagement in vielen politischen Ämtern und Verantwortungsbereichen, – für ihre Zivilcourage und innere Unabhängigkeit, als richtig und nötig Erkanntes – oft auch gegen Mehrheitsmeinungen – auszusprechen, zu vertreten und durchzuhalten.
Mit der THEODOR-HEUSS-MEDAILLE soll auch ihr besonderes Engagement in der Auseinandersetzung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus und aufkommenden Antisemitismus gewürdigt werden. Mit HANNA-RENATE LAURIEN soll – im Sinne der Satzung derTHEODOR-HEUSS-STIFTUNG – eine demokratische Politikerin ausgezeichnet werden, die Glaubwürdigkeit und Ansehen in allen Teilen der Bevölkerung genießt.
Wolfgang Ullmann
Eine THEODOR-HEUSS-MEDAILLE für 1994 wurde unter dem Jahresthema »Wege aus der Politikverdrossenheit« dem Ostberliner Bürgerrechtler WOLFGANG ULLMANN zuerkannt, für sein mutiges und beispielgebendes Engagement im gewaltfreien Widerstand gegen das DDR-Regime und für seinen unermüdlichen Einsatz als »ANWALT« seiner Landsleute für die Überwindung der Entfremdung zwischen Deutschen aus Ost und West.
Hier wurzelt sein hingebungsvolles Engagement für eine von allen Deutschen gestaltete und durch Abstimmung getragene Verfassung, das zwar noch nicht zum gewünschten Erfolg führte, dennoch aber – im Sinne der Satzung der THEODOR-HEUSS-STIFTUNG – als ein wichtiger Beitrag zur Vollendung der Einheit gewürdigt werden soll.
Peter Adena
Eine THEODOR-HEUSS-MEDAILLE für 1994 wurde unter dem Jahresthema »Wege aus der Politikverdrossenheit« Herrn PETER ADENA, KREISRAT UND LEITER DER KREISVOLKSHOCHSCHULE NORDEN / OSTFRIESLAND zuerkannt für sein beispielhaft neue Wege erprobendes Engagement bei der Verbesserung von Bildungs- und Ausbildungschancen, vor allem für junge Menschen, wie es ihm zum Beispiel durch den Aufbau eines Weiterbildungszentrums und einer von ihm gegründeten Beschäftigungsgesellschaft gelungen ist.
Außerdem initiierte er weitere Produkte, mit denen Resignation und Verbitterung von Menschen in diesem TeilOstfrieslands mit hoher, vor allem Jugendarbeitslosigkeit, begegnet und vielen Arbeit-und Ratsuchenden Mut gemacht und weitergeholfen werden konnte. Dies gelang ihm -über seine fachliche Kompetenz und seinen Ideenreichtum hinaus, – vor allem durch sein persönliches Vorbild und seinen selbstlosen und geduldigen Einsatz.
Mit der Zuerkennung einer THEODOR-HEUSS-MEDAILLE soll PETER ADENA hierfür dankbare Anerkennung und Ermutigung zuteil werden.
Frauenbrücke Ost-West
THEODOR-HEUSS-MEDAILLE für 1994 wurde unter dem Jahresthema »Wege aus der Politikverdrossenheit« der FRAUENBRÜCKE OST-WEST zuerkannt für ihr beispielgebendes Engagement, wie Entfremdung, Unkenntnis und gelegentliche Vorurteile zwischen Frauen aus den alten und neuen Bundesländern durch Begegnungen, Diskussionen und gemeinsame Zielsetzungen abgebaut werden und stattdessen ein neues Zusammengehörigkeitsgefühl und Solidarität entstehen können.
Damit trägt die FRAUENBRÜCKE dazu bei, daß immer mehr Frauen, die an Veranstaltungen und Begegnungen der Frauenbrücke – zum Beispiel über soziale, berufliche, arbeitsrechtliche und kulturelle Fragen -teilnehmen , allmählich ihre als schmerzlich empfundene Isolierung und Frustration überwinden.
Den Initiatoren und Mitwirkenden, die mit der Gestaltung dieser Programme und durch ihre unermüdliche wechselseitige Zuwendung, zur Überwindung der inneren Teilung unseres Landes einen beispielgebenden Beitrag leisten, gebührt, im Sinne der Satzung der THEODOR-HEUSS-STIFTUNG, mit der Zuerkennung einer THEODOR-HEUSS-MEDAILLE, Anerkennung und Ermutigung.
Die 8. Gesamtschule Cottbus - Multikulturelle Stadtteilschule
Eine THEODOR-HEUSS-MEDAILLE für 1994 wurde unter dem Jahresthema »Wege aus der Politikverdrossenheit« der 8. GESAMTSCHULE COTTBUS – MULTIKULTURELLE STADTTEILSCHULE SACHSENDORF/ MADLOW zuerkannt für ihre zahlreichen schulischen Initiativen, die unter Einbeziehung von Schülern, Eltern und Ausländern, zur Überwindung von Lethargie und Frustration, von Gewaltbereitschaft und Aggressivität in der Schule, im Stadtteil und der Kommune beispielgebend beigetragen haben.
Wo früher Bildungsdesinteresse, Schulverweigerung, rechtsradikale Ideologien und ihre Sympathisanten überwogen, gibt es erste hoffnungsvolle Anzeichen für Bewußtseinsänderungen, für die Überwindung von Vorurteilen , Ängsten und Verhärtungen.
Dieses Engagement, das in mühevoller Kleinarbeit im Zusammenwirken von Schulleitung, insbesondere ihres Rektors SZYMANSKI, von Lehrern, Schülern und Eltern der Multikulturellen Stadtteilschule geleistet wird -und das immer wieder auch vom Scheitern bedroht ist -verdient im Sinne der Satzung der THEODOR-HEUSS-STIFTUNG der Anerkennung, Ermutigung und Nachahmung.
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