Alois Schardt und die Redaktionsgemeinschaft der ehemaligen Wochenzeitschrift Publik
Offener Dialog in der katholischen Kirche
Der THEODOR-HEUSS-PREIS für 1972 wurde Herrn Alois Schardt und der Redaktionsgemeinschaft der ehemaligen Zeitschrift ,Publik‘ verliehen für ihr erfolgreiches Bemühen, in einer Zeit, die in politischen und weltanschaulichen Auseinandersetzungen zusehends einer intoleranten Konfrontation und doktrinären Polarisierung zutreibt, den offenen Dialog innerhalb der katholischen Kirche und mit ihrer politischen und sozialen Umwelt zu führen.
Die von den Preisträgern im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz gegründete und in diesem Geiste geführte Zeitschrift ,Publik‘ ist in den drei Jahren ihres Erscheinens zu einem beachteten Forum vielfältiger rationaler und vor allem der Toleranz, Offenheit und Mitmenschlichkeit verpflichteten Diskussionen geworden.
Die Zuerkennung des THEODOR-HEUSS-PREISES gilt diesem mutigen, in unserer Zeit ebenso unbequemen wie unerläßlichen persönlichen und kollektiven Engagement. Sie gilt im Sinne der Stiftungssatzung, aber auch der Ermutigung für die allen Demokraten gestellte Aufgabe: Konfrontationen abzubauen, offene Diskussionen zu ermöglichen und ideologische Verkrustungen aufzubrechen, um auf diese Weise dem Argument und dem Gegenargument – also der sachlich begründbaren Spannung seine schöpferische und humane Kraft wiederzugeben und zu erhalten.
Verein zur Förderung von Gemeinwesenarbeit
Dem Verein zur Förderung der Gemeinwesenarbeit In München e. V. wurde Im Jahre 1972 eine THEODOR-HEUSS-MEDAILLE verliehen für seine Initiative, die in einem neuen großstädtischen Wohngebiet auftretenden sozialen und gesellschaftlichen Probleme in der Weise aufzugreifen, daß die Bewohner selber für ihre Lösung zu kooperativer Eigeninitiative, Selbsthilfe und Mitarbeit ermutigt und befähigt werden.
Der Verein entstand aus einer gemeinsamen Initiative zahlreicher Organisationen der Sozial- und Jugendarbeit, der Erwachsenenbildung und Umweltgestaltung. Das gesellschaftspolitisch bedeutsame Engagement seiner Mitarbeiter bezieht sich vor allem auf Beratung und Unterstützung der Bewohner neuer großstädtischer Wohngebiete, zum Beispiel bei der Organisation und Durchführung der Kinder- und Jugendbetreuung, der Nachbarschaftshilfe, der Eltern- und Erwachsenenbildung und anderer Selbsthilfeaktionen.
Dieses, im Sinne demokratischer Selbst- und Mitverantwortung beispielhafte Engagement, das noch am Anfang steht, bedarf der öffentlichen Ermutigung und verdient – im Sinne der Satzung der Stiftung THEODOR-HEUSS-PREIS – nachhaltige Unterstützung und Förderung.
Verband für Praktizierte Humanität
Dem Verband „für Praktizierte Humanität e. V.“ in Hamburg wurde Im Jahre 1972 eine THEODOR-HEUSS-MEDAILLE verliehen für sein 1958 begonnenes sozialpädagogisches Experiment mit – und unter jungen Menschen, gegenseitige Hilfe und Verständigung zu aktivieren und zu praktizieren.
Dem Gründer und Leiter des Verbandes, Herrn Hans Hermann Hoffmann, und seinen Mitarbeitern ist es zu verdanken, daß im Laufe von vierzehn Jahren aus einem ,Experiment‘ ein jugend- und gesellschaftspolitisch bedeutsames Beispiel demokratischer Initiative und Verantwortung wurde. Regelmäßige Betreuung alleinstehender älterer, behinderter oder kranker Menschen, Kontakte zu jungen Gastarbeitern, farbigen Studenten oder straffällig gewordenen Jugendlichen, Diskussionen, Vorträge und gesellige, politische oder künstlerische Gruppenarbeit gehören zu den Aktivitäten dieses von Idealismus getragenen, aber realistisch zupackenden demokratischen Engagements. Hierfür verdient der Verband für Praktizierte Humanität im Sinne der Satzung der Stiftung THEODOR-HEUSS-PREIS Ermutigung, Anerkennung und Förderung.
PROP-Alternative
Der PROP-Alternative e. V. wurde Im Jahre 1972 eine THEODOR-HEUSS-MEDAILLE verliehen für ihre Initiative, drogenabhängigen Jugendlichen durch Beratung, Betreuung und therapeutische Maßnahmen zur Heilung und Rückkehr in die Gesellschaft zu verhelfen.
Die PROP-Alternative wurde 1970 in München von jungen Menschen gegründet, die selbst drogenabhängig gewesen waren und anderen helfen wollten, die Drogenabhängigkeit zu überwinden. Diese risikoreiche, immer von neuem von Rückschlägen und vom Scheitern bedrohte Initiative, die heute noch ausschließlich von privaten Helfern selbstlos geleistet wird, bedarf – stellvertretend für andere Bemühungen dieser Art – der öffentlichen Ermutigung und Förderung. Alle Mitglieder und Helfer verdienen im Sinne der Satzung der Stiftung THEODOR-HEUSS-PREIS dankbare Anerkennung für ihre humane, verantwortungsbewußte und tapfere Mitarbeit.
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