Günter Grass
Polititische Auseinandersetzung mit radikalen Gruppen
Der THEODOR-HEUSS-PREIS für das Jahr 1969 wird Herrn Günter Grass verliehen.
In einer Zeit zunehmender politischer Radikalisierung einerseits und erstarkender reaktionärer Kräfte anderer-seits ist es von ausschlaggebender Bedeutung, die notwendige und sinnvolle Fortentwicklung des demokratischen Staates und seiner freiheitlichen Gesellschaft glaubwürdig zu machen. Dazu gehören Wille, Mut und Entschlossenheit zur Veränderung und Reform.
Der Schriftsteller Günter Grass hat sie in hohem Maße bewiesen. Mit Ausdauer, Zivilcourage und Initiätive stellt er sich unermüdlich in Wort und Schrift der politischen Auseinandersetzung mit radikalen Studentengruppen und führt als bekennender Demokrat den offensiven und ungeschützen internationalen Disput mit intellektuellen Verfechtern bolschewistischer und antidemokratischer Ideologien.
Damit hat er gemäß den Satzungen der STIFTUNG THEODOR-HEUSS-PREIS ein „Beispiel vorbildlichen demokratischen Verhaltens“ gegeben.
Dr. Hans Heigert
Bekenntnis zu einem weltoffenen Katholizismus
Der THEODOR-HEUSS-PREIS für das Jahr 1968 wird Herrn Hans Heigert verliehen.
In einer Zeit zunehmender politischer Radiklisierung einerseits und erstarkender reaktionärer Kräfte andererseits ist es von ausschlaggebender Bedeutung, die notwendige und sinnvolle Fortentwicklung des demokratischen Staates und seiner freiheitlichen Gesellschaft glaubwürdig zu machen. Dazu gehören Wille, Mut und Entschlossenheit zur Veränderung und Reform.
Der Publizist Hans Heigert hat sie seit Jahren in hohem Maße bewiesen, indem er sich seit Jahren – oft unter harten Anfeindungen – zu einem weltoffenen Katholizismus bekannt hat, dessen Notwendigkeit in Wort und Schrift begründet und durch sein persönliches Engagement in Kirche und Welt bekräftigt hat. Er ist ein konservativer Demokrat, der durch sein persönliches Verhalten mehr ale einmal hoffnungslos verhärtete Fronten aufgelockert und fortschrittliche Entwicklungen ermöglicht hat.
Damit hat er gemäß den Satzungen der STIFTUNG THEODOR-HEUSS-PREIS ein „Beispiel vorbildlichen demokratischen Verhaltens“ gegeben.
Hans Wolfgang Rubin
Erste realitische Einschätzung westdeutscher Ostpolitik
Der THEODOR-HEUSS-PREIS für das Jahr 1969 wird Herrn Hans Wolfgang Rubin verliehen.
In einer Zeit zunehmender politischer Radikalisierung einerseits und erstarkender reaktionärer Kräfte anderer-seits ist es von ausschlaggebender Bedeutung, die notwendige und sinnvolle Fortentwicklung des demokratischen Staates und seiner freiheitlichen Gesellschaft glaubwürdig zu machen. Dazu gehören Wille, Mut und Entschlossenheit zur Veränderung und Reform. Hans Wolfgang Rubin hat sie in hohem Maße bewiesen, als er .im Rahmen einer demokratischen Partei als erster Politiker gegen illusionäre Vorstellungen in Fragen der westdeutschen Ostpolitik aufbegehrt und für eine realistische Einschätzung der Tatsachen und Möglichkeiten plädiert hat. Damit hat er – ungeachtet aller Verdächtigungen und Verunglimpfungen – einen innenpolitischen Entkrampfungs-prozeß eingeleitet, der seither in allen demokratischen Parteien wachsende, Resonanz und Unterstützung gefunden hat.
Damit hat er gemäß den Satzungen der STIFTUNG THEODOR-HEUSS-PREIS ein „Beispiel vorbildlichen demokratischen Verhaltens“ gegeben.