Prof. Dr. Hans Küng

Wir trauern um Hans Küng, den wir 1998 unter dem Jahresthema „Auf der Suche nach einem neuen Ethos – weltweit und zuhaus“ mit dem 34. Theodor Heuss Preis ausgezeichnet haben.

 

Mit dem „Projekt Weltethos“ (1990) und seiner federführenden Mitwirkung an der „Deklaration des Parlaments der Weltreligionen zum Weltethos“ (1993) sowie seinem Werk „Weltethos für Weltpolitik und Weltwirtschaft“ (1997) hat Hans Küng maßgeblich zur Formulierung einer ethischen Grundorientierung der Weltgesellschaft zugunsten einer friedlichen, gerechteren und humaneren Welt beigetragen. Mit seinen grundlegenden Arbeiten über die Weltreligionen hat er zudem eine notwendige Ausgangsbasis für das Gespräch zwischen den Religionen geschaffen. Auch soll sein wichtiger Beitrag zum Entwurf der „allgemeinen Erklärung der Menschenpflichten“ des InterAction Council früherer Staats- und Regierungschefs ebenso gewürdigt werden wie seine Mitwirkung an vielen anderen politischen und interreligiösen Manifestationen.

 

„Was ist das neue Ethos, das wir suchen? Küng hat dies ausgesprochen in seinem knappen Buch von 1990 unter dem Titel „Projekt Weltethos«. Das Buch beginnt mit drei Sätzen. Ich möchte das wiederholen: Kein Überleben ohne Weltethos. Kein Weltfriede ohne Religionsfriede. Kein Religionsfriede ohne Religionsdialog.“ (Carl Friedrich von Weizsäcker in seiner Laudatio).

 

Die Auszeichnung mit einem Theodor Heuss Preis sollte nicht nur das Lebenswerk von Hans Küng würdigen, sondern zu weiteren Bemühungen auf der Suche nach einem Weltethos ermutigen.

 

PV 2011