Klaus Töpfer

Wir gedenken Klaus Töpfer (29.7.1938 – 8.6.2024), den wir 2005 als glaubwürdigen und leidenschaftlichen Verfechter einer nachhaltigen Entwicklung von Umwelt und Gesellschaft im globalen Zusammenhang mit einem Theodor Heuss Preis ausgezeichnet haben.

Beharrlich und gegen Widerstände hat Klaus Töpfer seine Politik für Umweltschutz fortgeführt und sich dabei als Vermittler zwischen Interessengegensätzen bewährt. Als gelernter Ökonom und Befürworter einer sozialen Marktwirtschaft war ihm dabei die Suche nach dem praktisch Mach- und Realisierbaren ein bedeutendes Ziel. Ein wichtiger Erfolg war die UN Konferenz 1992 in Rio de Janeiro, zu der Töpfer als damaliger Bundesumweltminister und Vertreter der Bundesregierung maßgeblich beigetragen hat. Als Leiter des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) in Nairobi hat er eine Außensicht auf die Entwicklungen in Deutschland und Europa. Er betonte immer wieder die große Bedeutung internationaler Zusammenarbeit, ohne die sich die Gefahren für Wasser, Luft, Wald und Wetter nicht stoppen lassen. So ist er auch ein Wegbereiter des Kyoto-Protokolls, das er als Maßnahme zum schrittweisen Abbau fossiler Brennstoffe und damit des CO2-Ausstoßes in unserer Energieversorgung unterstützte. Ebenso hielt er Ökosteuern als Lenkungsmaßnahme für sinnvoll und unterstützte bereits vor mehr als 20 Jahren den Einsatz erneuerbarer Energien.

Klaus Töpfer war ein ehrlicher Vermittler im globalen Interessenausgleich, der die Bedeutung des Umweltschutzes weltweit voranzutreiben suchte, sich für die Interessen der Entwicklungsländer einsetzte und in vorbildlicher Weise besonders jungen Menschen Mut machte und Wege in die Zukunft aufzeigte. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.