Wir wollen Demokratie stärken!

„Im Jahre 1990 wurde die verfassungsrechtliche Einheit Deutschlands vollzogen. 30 Jahre später zeigen sich in der deutschen Gesellschaft viele Unterschiede: regionale zwischen Nord und Süd, innerhalb der Bundesländer solche, die auf historische Prägungen verweisen, zwischen Großstädten und zum Teil verlassenen Regionen auf dem Lande und politische zwischen Ost und West. In einer freiheitlichen Demokratie haben wir die Chance der Verständigung. Wir müssen sie durch mehr Partizipation in den Kommunen und Städten weiterentwickeln, damit die Bürgerinnen und Bürger ihre Wirkmächtigkeit erfahren und ihr Lebensumfeld mitgestalten können. Wie wir die nutzen, hängt von uns ab. Zur Demokratie gehört eine Kultur der Empathie und der Kooperation. Die sollten wir mehr als bisher praktizieren.“,  so die Einordnung unserer Kuratoriumsvorsitzenden Prof. Dr. Gesine Schwan. Folgerichtig haben wir für das Jahr 2020 das Jahresthema „Nach 30 Jahren: Wie schafft Demokratie Einheit in Vielfalt?“ gewählt.

 

Unsere Demokratie muss immer wieder von neuem erkämpft werden. Ein Patentrezept haben wir nicht. Die ermutigenden Beispiele unserer Theodor Heuss Preis- und Medaillenträger veranschaulichen jedoch seit 55 Jahren vorbildliches demokratisches Handeln. Ob Demokratie gelingt, liegt auch in der Verantwortung und im Engagement der Bürgerinnen und Bürger und der demokratischen Institutionen. Eindringlich hob dies Bundeskanzler a.D. und Theodor Heuss Preisträger Helmut Schmidt in seinem Schlusswort anlässlich der Verleihung des 30. Theodor Heuss Preises 1994 hervor: „… Manchmal erkennt man ja seine eigene Verantwortung gar nicht gleich. Sie zu erkennen und dann ihr nachzukommen, für Erneuerung einzutreten, Fehlentwicklungen entgegenzusteuern, eine Ermutigung zum aktiven Handeln, zum initiativen Handeln, eine Ermutigung zur Besinnung auf Tugenden, insbesondere auf die sittliche Verpflichtung in Richtung auf die Res Publica, auf das öffentliche Wohl“, ist Auftrag der Demokraten.