Die Zukunft unserer Demokratie
1978 richtete die Theodor Heuss Stiftung, die damals noch „Stiftung Theodor-Heuss-Preis“ hieß gemeinsam mit dem Politischen Club der Evangelischen Akademie Tutzing eine Tagung mit dem Titel „Die Zukunft unserer Demokratie“ in Tutzing aus. Teilnehmer waren unter anderem Bundespräsident Walter Scheel, Bundestagspräsident Prof. Karl Carstens, Bundeskanzler Helmut Schmidt und Bundesverfassungsgerichtspräsident Prof. Ernst Benda.
Ein Hauptthema der Tagung war der Umgang mit der zunehmenden Politikverdrossenheit. Walter Scheel identifizierte drei Arten des Unbehagens:
1) „[D]as Unbehagen der sich selbstständig machenden Wissenschaft und technischen Entwicklung gegenüber.“
2) „[D]as Unbehagen am System. Das sind sehr lautstarke, sehr kleine Gruppen, die die freiheitliche Demokratie als Ganzes nicht wollen.“
3) „Die dritte Kategorie des Unbehagens ist das gegenüber der Bürokratie.“
Viele der Themen, die uns heute beschäftigen, sind also gar nicht so neu, auch wenn Dimension und Ausprägung sich verändert haben mögen. Vor 40 Jahren diskutierten die Tagungsteilnehmer in Tutzing ähnliche Fragen wie wir sie uns heute stellen. Es sind Fragen, für die jede Generation von Neuem ihre eigenen Antworten finden muss.