53. Theodor Heuss Preisverleihung

Am 16. Juni 2018 findet um 10.30 Uhr im Haus der Wirtschaft in Stuttgart die 53. Theodor Heuss Preisverleihung statt.

 

Unter dem Jahresthema 2018 „Programmierte Freiheit – Spielräume für Verantwortung“ wird die Essayistin Yvonne Hofstetter mit dem 53. Theodor Heuss Preis ausgezeichnet.

 

Yvonne Hofstetter beschäftigt sich öffentlichkeitswirksam mit Fragen zu Nutzen und Risiken der Digitalisierung. Mit ihren Büchern, Interviews und Vorträgen belebt sie die Debatte um die Auswirkungen von Vernetzung und Algorithmen auf die freiheitliche Gesellschaft. In der Frage, wie eine Gesellschaft die Vorteile der Digitalisierung nutzen kann, ohne eine Einschränkung der Grundrechte zuzulassen, sieht Hofstetter die wesentliche Herausforderung der Demokratie für die nächsten Jahre. Energisch, aber nicht technikfeindlich plädiert sie für die Bindung der Digitalisierung an Werte, die über 1 und 0 hinausgehen.

 

Die Theodor Heuss Medaillen 2018 gehen an

 

–          AlgorithmWatch, eine Initiative, die sich zum Ziel gesetzt hat, dass die Funktionsweise von Technik trotz steigender Komplexität nachvollziehbar bleibt, damit eine Gesellschaft bei fragwürdigen Entwicklungen rechtzeitig eingreifen kann. Die 2015 gegründete gemeinnützige GmbH betrachtet Prozesse algorithmischer Entscheidungsfindung von sozialer Relevanz und ordnet diese ein. Beobachten, Erläutern, Verknüpfen, Mitgestalten – das sind die Tätigkeitsfelder der drei Gesellschafter Lorena Jaume-Palasí, Lorenz Matzat und Matthias Spielkamp.

 

–          „aula – Schule gemeinsam gestalten“, ein digitales Beteiligungskonzept, das es Schülerinnen und Schülern ermöglicht, sich aktiv in Entscheidungen des Schulalltags einzubringen. Herzstück des Projekts ist eine Online-Plattform, auf der sie ihre Ideen präsentieren und gemeinschaftlich über deren Umsetzung abstimmen können. Damit kombiniert aula mediale Bildung mit politischer Bildung und macht die Schülerinnen und Schüler fit für politisches Engagement und Teilhabe in der digitalisierten Welt. Initiiert wurde aula von dem Verein politik-digital e.V. unter der Leitung von Marina Weisband.

 

–          „Jugend hackt“, ein Förderprogramm mit gemeinnütziger Ausrichtung für Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren. In regelmäßigen Abständen richtet das Programm sogenannte „Hackathons“ unter dem Motto „Mit Code die Welt verbessern” aus. Ein Wochenende lang können programmierbegeisterte Jugendliche unter Anleitung in Kleingruppen an ihren eigenen Projekten arbeiten. Am Ende der Veranstaltung präsentieren sie ihre Ergebnisse der Öffentlichkeit. Neben der konkreten Umsetzung der geplanten Projekte geht es bei Jugend hackt auch darum, aufzuzeigen, welche Gestaltungsmöglichkeiten im Programmieren liegen.

 

Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Gesine Schwan, Vorsitzende des Kuratoriums der überparteilichen Theodor Heuss Stiftung, und den Grußworten von Ministerin Theresia Bauer und Bürgermeisterin Isabel Fezer, hält der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, die Festrede. Prof. Dr. Ludwig Theodor Heuss, Enkel von Theodor Heuss und Vorsitzender des Vorstands, wird die Urkunden und Medaillen übergeben. Nach dem Dank der Preisträgerin wird die frühere Bundesjustizministerin und Stv. Vorsitzende der Stiftung, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, ein Podiumsgespräch mit den Medaillenträgern moderieren. Das Schlusswort übernimmt Prof. Dr. Rupprecht Podszun.

 

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist erforderlich (info@theodor-heuss-stiftung.de).